100 Jahre Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth 1888-1988

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth feiert am Samstag, 28. Mai sein 100jähriges Bestehen. Aus diesem besonderen Anlaß wurde von der Vorstandschaft ein Festprogramm arrangiert, wozu alle Bürger und Kurgäste eingeladen werden.
Um 18.30 Uhr versammeln sich die Mitglieder auf dem Dorfplatz beim Kurhaus Kreuth zum Kirchenzug. 19 Uhr beginnt der Festgottesdienst mit Kranzniederlegung und anschließendem Festzug zum Leonhardstoanahof, wo ein Festabend mit Musik vorgesehen ist.
Die Vorstandschaft hofft auf zahlreiches Erscheinen der Talbewohner.

Seegeist 27.5.1988
Verkehrs- und Verschönerungsverein feiert morgen mit Gottesdienst und Festabend sein 100jähriges Bestehen

Den Fremdenverkehr aus der Taufe gehoben
1988 mit Hilfe von sechs betuchten Bremer Bürgern gegründet – Eine Chronik zeichnet Vereinsweg bis heute auf

Kreuth – Morgen, 27. Mai 1988, sind es auf den Tag genau einhundert Jahre, daß in Kreuth der bis heute bestehende „Verschönerungsverein Kreuth“ gegründet wurde, aus diesem Anlaß findet abends ein Gedenkgottesdienst und anschließend ein Festabend im Leonhardstoana-Hof statt

Die Anfänge des Fremdenverkehrs in Kreuth gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Schon damals kamen Menschen von weit her zur heilbringenden Quelle nach Wildbad Kreuth. Zu weltumspannender Berühmtheit gelangte der romantische Wiesenfleck unterhalb der Blauberge, als im Jahr 1820 König Max I. Joseph den ersten Abschnitt des heutigen Badekomplexes errichten ließ und neben der Anwendung der Schwefelquelle auch noch die berühmte Ziegenmolke- und Kräuterkuren einführte. Inzwischen war der Rest des Klostertraktes von Tegernsee zur Sommerresidenz des Königshauses umgestaltet worden und zwischen Tegernsee und Wildbad Kreuth entwickelte sich im Gefolge der königlichen Familie ein reger Verkehr von Kutschen und Stellwägen. Der blaublütige und der Geldadel hatten das Kreuther Tal zur bevorzugten „Sommerfrische“ erkoren und es dauerte nicht lange, bis auch in den bäuerlichen Anwesen Zimmer an Herrschaften“ und deren Gesinde vermietet wurden.

Zum Ende des vergangenen Jahrhunderts erkannte man auch die wirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs und überall in den Alpentälern begann man, es den Gästen schöner und bequemer zu machen. Bald setzte ein regelrechter Wettbewerb um den Gast ein.

Josef Fischhaber, der eifrige Heimatkundler von Kreuth, hat alles zusammengetragen und geordnet, was über den Verschönerungsverein an Schriftstücken und Fotos aufzufinden war. Das Ergebnis seiner Arbeit ist in einer kurzen Chronik zusammengefaßt, die aus Anlaß des 100jährigen Bestehens im Druck erscheint

Gleich nach der Gründung ging der Verein daran, die beidseitigen Weißachdammwege in Angriff zu nehmen, die heute noch zu den beliebtesten Spazierrouten der Gäste aus dem ganzen Tal zählen. Der erste fertiggestellte Weg war jedoch der „Bremerweg“, wie er heute noch heißt. Gewissermaßen Pate bei der Vereinsgründung standen sechs betuchte Bürger aus der Hansestadt Bremen, vermutlich langjährige Gäste in Wildbad Kreuth. Allen voran Ferdinand Nielsen, der als Initiator und Erbauer dieses Weges zwischen Dorf und Bad Kreuth gilt. In den Niederschriften sind ferner die Namen Julius Nielsen, J. B. Arens, Bechter, Dr. Pletzer und als Ehrenmitglied Konsul Carl Theodor Melcher, allesamt Bremer Bürger, aufgeführt. An Ferdinand Nielsen erinnert auch ein Holzrelief in einer Nische der Kapelle zum hl. Kreuz in Wildbad Kreuth. Es trägt die Inschrift „Auferstehung Christi, Holzschnitzerei aus dem 16. Jahrhundert. Aus Dankbarkeit gewidmet von Ferdinand Nielsen aus Bremen 1877“. Der Kreuther Verkehrsverein zeigte sich ungemein rührig, seine Mitglieder bewiesen Bürgersinn und Gemeinschaftsgeist. So entstanden nicht nur die Fußwege an der Weißach, von der Kirche nach Enterfels, der Weißachsteg bei der Raineralm, Orientierungs- und Wohnungstafeln, sondern man betrieb auch Zeitungswerbung, pflanzte die Ahornallee nach Bad Kreuth (vermutlich auch die Allee an der alten Straße zwischen Kreuth und Oberhof) und führte allerlei Veranstaltungen durch. Die Grundeigentümer stellten wie selbstverständlich ihren Grund für die neuen Wege zur Verfügung, sie griffen selbst zu Pickel und Schaufel, spannten ihre Rösser ein und stifteten das Bauholz für die vielen Bänke und die Brückenstege. Im Jahre 1906 bereits konnte Kreuth mit einer besonderen Attraktion aufwarten: Ein Lawn-Tennisplatz wurde seiner Bestimmung übergeben. Man konnte also schon vor über 80 Jahren in Kreuth unter Wimbledon-Bedingungen Tennis spielen.

Hans Schiller, der jetzige Vorsitzende des nunmehrigen „Verkehrs- und Verschönerungsvereins Kreuth“ war sich mit seiner Vorstandschaft einig. Das „Hundertjährige“ soll nach rechtem Kreuther Selbstverständnis würdig aber bescheiden ausfallen. Um 18.30 Uhr stellen sich die Verein am Dorfplatz zum Kirchenzug auf. Um 19 Uhr ist Festgottesdienst mit Kranzniederlegung und daran geht es im Festzug zur Leonhardstoana-Hütte zum gemeinsamen Festabend mit Musik.
Hans Sollacher

Festrede vom Vorstand Hans Schiller

Liebe Festgäste!
Im Namen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Kreuth entbiete ich Ihnen ein herzliches Grüß Gott und heiße Sie zu unserm Festabend herzlich willkommen. Wir freuen uns, daß Sie unsere Einladung angenommen haben und mit uns zusammen das 100-jährige Bestehen des Verkehrs- und Verschönerungsvereins begehen.
Mein besonderer Gruß gilt Herrn Landrat Norbert Kerkel, unserem Bürgermeister Herrn Sepp Hatzl und allen anwesenden Gemeinderatsmitgliedern, dem Bürgermeister unserer Partnergemeinde Achenkirch Herrn Adi Obermaier und Bürgermeister Conny Niedermaier Rottach, unserem geistlichen Herrn, Pfarrer Ben Eilers, den Vorsitzenden der benachbarten Verkehrsvereine Herrn Peppi Kern Achenkirch, Herrn Sepp Schultes, Rottach-Egern und Herrn ... Bad Wiessee.
Ferner begrüße ich die Vertreter der Ortsvereine von Kreuth. Kirchenchor, Spielmannszug und Leonhardstoana und danke für die Saalbenutzung. Ich bitte um Nachsicht, wenn ich jemand in der Aufregung vergessen haben sollte.

An einem Tag vor hundert Jahren, wurde der Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth gegründet.
Es waren Bürger von Kreuth mit großem Weitblick und Verantwortungsgefühl. Eine "Bürgerinitiative" würde man heute sagen. Nur mit dem Unterschied, daß sie, wie es heute leider oft der Brauch ist, nicht auf die Gemeinde gingen und ihre Forderungen vortrugen, sondern, daß sie selbst anpackten. Denn die Gemeinde waren sie selbst. Es hätte ihnen wenig bedeutet, zum Bürgermeister zu gehen. Das war damals der Hagn Hans, Jagerbauer in Brunnbichl und die Gemeindekanzlei war seine Wohnstube und Geld hatte die Gemeinde auch nicht.
So war es für die Vereinsgründer damals eine Selbstverständlichkeit, selbst Pickel und Schaufel in die Hand zu nehmen, die Rösser einzuspannen, Holz zu liefern und dazu auch noch Beitrag zu zahlen.
Es war für die Grundbesitzer, zumeist also Bauern, den Grund und Boden bereitzustellen, wenn ein Spazierweg angelegt werden sollte. Sie stimmten auch zu, daß an ihren Wiesenrändern Bänke aufgestellt wurden, daß Alleebäume gepflanzt wurden. Das bedeutete eine Einbuße an Gras und Heu, ein echtes Opfer, wenn man weiß, wie froh man damals um jedes Kuhmaul Gras gewesen ist.

Es würde zuweit führen, wenn ich an dieser Stelle die Entwicklung des Vereins in diesen hundert Jahren einzeln darlegen würde. Unser Chronist, der Fischhaber Sepp, dem ich an dieser Stelle ganz besonders danken möchte, hat aus den alten Aufzeichnungen eine Chronik zusammengestellt, die das Wirken des Verkehrs- und Verschönerungsvereins festhält. Sie können diese Chronik zusammen mit der Festschrift erwerben und in aller Ruhe nachlesen.
Zusammenfassend darf man aber sagen, daß Kreuth ohnen diesen Verein und ohne Einsatz seiner Mitglieder durch die Generationen hindurch nicht das geworden wäre, was es heute ist. Der Fremdenverkehr und damit die Gemeinde und die Bevölkerung profitieren heute noch von dem, was durch sie geschaffen wurde.
Wir können stolz und dankbar sein. Es bedeutet aber auch eine Verpflichtung für uns und alle, die das Werk einmal weiterführen. Das Beispiel, das uns die Vereinsgründer gegeben haben, ist auch das Maß, an dem wir gemessen werden
Hundert Jahre Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth sind auch ein Stück stolzer Tradition und Dienst an der geliebten Heimatgemeinde Kreuth.
Der Respekt vor der Natur, die Pflege der Landschaft, wie es heute zur Mode geworden ist, gehört zum Erbe, das uns die Gründer zu treuen Händen übergeben haben. Das schöne Kreuther Tal zu erhalten, zu pflegen und für unsere Gäste auch in den nächsten hundert Jahren liebenswert anzubieten, dafür wollen wir uns weiter einsetzen.

Ich danke Ihnen fürs zuhören und wünsche Ihnen einen angenehmen, unterhaltsamen Abend, den uns die Leitenmusi wird verschönern.

Grußwort des Schirmherrn und 1. Bürgermeisters

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth e. v. feiert am 28. Mai 1988 sein 100-jähriges Bestehen.
Dieses stolze Jubiläum nehme ich gerne zum Anlaß, die herzlichsten Grüße und Glückwünsche zu übermitteln. Gleichzeitig gilt es bei dieser Gelegenheit, ein Wort des Dankes an die engagierten Bürger auszusprechen, die den Verschönerungsverein am 27. Mai 1888 gründeten. Aber nicht etwa, um wie das heute vielfach zu sein scheint, von der öffentlichen Hand etwas zu fordern; auch nicht, um gegen etwas zu sein, sondern selbst Hand anzulegen und Zeit und Geld daranzusetzen, um das angestrebte Ziel zu erreichen, den Ort für den Fremdenverkehr zu bereichern.
Das dies gelungen ist, steht außer Zweifel.
So wünsche ich dem Jubilar noch viele Jahre erfolgreichen Wirkens zum Wohle unserer Gemeinde.

Josef Hatzl
1. Bürgermeister

Gruß und Dank des 1. Vorsitzenden

Hundert Jahre Verkehrs- und Verschönerungsverein in Kreuth. Das sind hundert Jahre im Dienste der geliebten Heimatgemeinde, hundert Jahre Einsatz für die örtliche Gemeinschaft. In einer Zeitspanne, die etwa vier Generationen umfaßt, haben Frauen und Männer immer wieder ihre Zeit geopfert, um Kreuth auch für seine Gäste und Besucher schöner und liebenswerter zu machen, ihnen die Schönheiten unseres Kreuther Tales zu erschließen. Mit wenig Geld, dafür aber mit umso mehr persönlichen Einsatz und Ideenreichtum haben sie mitgeholfen, daß Kreuth im Reigen der oberbayerischen Kurorte stets einen guten Namen hatte. Sie kannten damals weder die Begriffe Naturschutz noch Landschaftspflege. Dennoch war ihre Arbeit und ihr Wirken im Grunde genommen nichts anderes.

Mit großem Respekt müssen wir heute erkennen, wie überlegt und geschickt sie mit einfachsten Mitteln und mit händischer Arbeit Wege, Stege und Brücken anlegten, Bäume pflanzten, Bänke aufstellten oder Hinweistafeln anbrachten.

Ihnen gilt unser Dank. Ebenso wie allen Helfern, die dazu beitragen, das Jahrhundertfest würdig zu begehen.

Hans Schiller
1. Vorsitzender


Seegeist vom 14. Juni 1988
Große Feier zum Gründungsjubiläum

Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth besteht seit 100 Jahren
Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth feierte die hundertste Wiederkehr seiner Gründung.
Nachdem vom Kreuther Kirchenchor eindrucksvoll mitgestalteten Gottesdienst und dem anschließenden Totengedenken am Kriegerdenkmal marschierten die Mitglieder und Gäste, angeführt vom Spielmannszug Rottach-Egern/Kreuth zum Leonhardstoana-Hof.
Vorsitzender Hans Schiller begrüßte die vielen Gäste, unter ihnen Landrat Norbert kerkel, die Bürgermeister Sepp Hatzl, Adi Mayr (Achenkirch) und 2. Bürgermeister Konrad Niedermaier (Rottach-Egern).
In einem kurzen Rückblick würdigte Schiller die Initiative der Vereinsgründer und die Arbeit der folgenden Generationen. Das Kreuther Tal sei nicht zuletzt durch sie zu einem der beliebtesten Kurorte des Oberlandes geworden. Neben dem Dank, den man ihnen heute noch schulde, sei ihre unermüdliche Arbeit aber auch Verpflichtung, das Werk fortzusetzen.
Bürgermeister Sepp Hatzl und Landrat Norbert Kerkel hoben den Weitblick der Vereinsgründer hervor und unterstrichen den beispielhaften Bürgersinn, der sich nicht in Worten erschöpft habe. Alle hätten damals zusammengehalten und beim Wege- und Brückenbau, beim Pflanzen von Straßenalleen oder Aufstellen von Sitzbänken und Hinweistafeln mit Hand angelegt. Der Landrat verwies mit Nachdruck darauf, daß die Einheimischen schon damals dem "sanften Tourismus" Raum gaben. Sie seien behutsam mit der Natur umgegangen, lange bevor "Leute von weiß woher" ins Tal kamen und dem hier verwurzelten Menschen sagen, was sie tun oder nicht tun dürften.
Grüße und Glückwünsche überbrachten Bürgermeister Adi Mayr für die Partnergemeinde Achenkirch, Sepp Schultes für den Verkehrsverein Rottasch-Egern und Hans Reich als Sprecher der Kreuther Ortsvereine.
Eine besondere Ehrung erfuhr Sepp Fischhaber, der die gelungene Festschrift mit Chronik geschaffen hatte. Hans Schiller überreichte ihm ein Präsent des Vereins. In die Zeit vor hundert Jahren zurückversetzt wurden die Anwesenden durch Hans Sollacher, der aus einer alten "Tegernseer Zeitung" die Aufzeichnungen des Dienstbuben Waldbauern Lenz von Bayerwald vorlas. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Leitenmusi.


Gemeindebote Juni 1988
Festschrift gibt Einblicke in Kreuther Ortsgeschichte

Der Verschönerungsverein Kreuth – offiziell seit 1972 Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth e.V. – feierte am Samstag, den 28. Mai 1988 sein 100-jähriges Bestehen.
Aus diesem Anlaß erschien eine kleine Festschrift, die die Leistungen des Verschönerungsvereins chronologisch aufzählt. Erstaunlich sind die Aktivitäten des jungen Vereins im Hinblick auf den – vor der Jahrhundertwende – noch in den Kinderschuhen steckenden Fremdenverkehr. Der Verein gab entscheidende Impulse für die Gestaltung des heutigen Wanderwege-Netzes.
Die Festschrift ist eine Fundgrube und sollte in keinem Kreuther Haushalt fehlen. Sie ist zum Preis von 2,- DM erhältlich:
Im Kurhaus am Dorfplatz Kreuth, im Einwohnermeldeamt im Rathaus Kreuth und in der Rathaus-Nebenstelle in Weißach.

 

125 Jahre Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth e.V.

Am Sonntag den 27. Oktober 2013 schlug die Kirchenuhr 6 Uhr und das Dorf war mit einem Schlag wach, als der Gloggner Bernhard (Rauhecker) sich mit seiner Kanone ins Zeug legte und seine Böllerschüsse nur so krachten. Das war ein würdiges Aufwecken für diesen alten Verein.

Um 3/4 9 Uhr trafen wir uns zum Kirchenzug beim Kuramt und marschierten dann, allen voran die Rottacher Blasmusi (8 Mann), dann die Honoratioren und die Ortsvereine und zum Schluß der Festverein.
Die Messe umrahmten die Blasmusi und der Kirchenchor in schönster Weis. Leider gab der Pfarrherr Monsignore Waldschütz einem alteingesessenem Kreuther Verein an seinem Jubiläumsgottesdienst nicht die Ehre.
Hernach spielte die Blaskapelle am Kriegerdenkmal und der Vorstand bedankte sich bei unseren gefallenen und verstorbenen Mitglieder für Ihre Leistungen für den Verein und legte zu Ihren Ehren einen Kranz nieder, die Musi spielte den Präsentiermarsch und der Rauhecker schoß, das es eine wahre Freude war.

Nun zog der Festzug den Kirchenberg hinunter zum Wirt, diesmal umgekehrt, der Festverein voraus. Ins Batznhäusl spielte uns die Blechmusi hinein und drinnen empfing uns die Harfenmusi (Vater und Tochter Strohschneider). Das hatte schon was für sich.
Es lief alles so zügig ab, daß wir schon um 1/2 11 Uhr in der Wirtsstubn saßen, wir waren etwas über 60 Personen. Unser Verein hat jetzt 172 Mitglieder, davon sehr viel Weiblichkeit, leider rückten davon nur ein paar aus, schad. Die Harfen- und die Blasmusi unterhielten uns, die Blechmusi spielte einen Tusch und unser Vorstand hielt seine Festrede, er hat schon lang nicht mehr gut geschlafen.
Er begrüßte die Festgäste und hieß sie zu unserem Jubiläum willkommen, allen voran IKH Herzogin Helene in Bayern, Bürgermeister Bierschneider, Altbürgermeister Hatzl, alle anwesenden Gemeinderäte. Beim Reden kam er manchmal ein bißl aus dem Tritt, sonst machte er es aber sehr gut.

Er erinnerte daran dass es Kreuther Bürger waren mit großem Weitblick und Verantwortungsgefühl. Eine "Bürgerinitiative" würde man heute sagen. Nur mit dem Unterschied, daß sie, wie es heute leider oft der Brauch ist, nicht auf die Gemeinde gingen und ihre Forderungen vortrugen, sondern, dass sie selbst anpackten. Denn die Gemeinde waren sie selbst. Es hätte ihnen wenig bedeutet, zum Bürgermeister zu gehen. Das war damals der Hagn Hans, Jagerbauer in Brunnbichl und die Gemeindekanzlei war seine Wohnstubn und Geld hatte die Gemeinde auch nicht.
Ab 1939 (1933) ruhte das Vereinsgeschehen. Die katastrophale Lage nach Kriegsende und das totale Darniederliegen jeglichen Fremdenverkehrs unterband in den ersten Nachkriegsjahren jedes Interesse am Beginn einer neuen Vereinstätigkeit. Erst am 2. Juli 1950 fanden sich die alten Kräfte des Verschönerungsvereins Kreuth zusammen und riefen ihn erneut ins Leben. Der Vorstand wies unter anderm darauf hin, daß Kreuth ohne diesen Verein und ohne Einsatz seiner Mitglieder durch die Generationen hindurch nicht das geworden wäre, was es heute ist. Der Fremdenverkehr und damit die Gemeinde und die Bevölkerung profitieren heute noch von dem, was durch sie geschaffen wurde.
Dass 125 Jahre Verkehrs- und Verschönerungsverein Kreuth auch ein Stück stolzer Tradition und Dienst an unserer Heimatgemeinde Kreuth sind. Der Respekt vor der Natur, die Pflege der Landschaft, gehört zum Erbe, das uns die Gründer zu treuen Händen übergeben haben.
An dieser Stelle bedankte der Toni sich ganz herzlich bei den Vereinsmitgliedern für ihre Aufstockung der Beiträge und ihre Mitarbeit, bei der Gemeinde, den Ortsvereinen, dem Wirt, der Feuerwehr, der Vorstandschaft und unserer Schriftführerin für ihre Arbeit (sie bekam einen wunderschönen Blumenstrauß).
Zum Schluß seiner Rede wünschte er allen einen angenehmen, unterhaltsamen Tag, den die Rottacher Musi und die Harfenmusi verschönten.

Als nächstes überbrachte der Bürgermeister seine Glückwünsche für einen Verein der eher im Hintergrund arbeitet, der aber für unsere Gemeinde sehr wichtig und für dessen große Leistung in den letzten 125 Jahren die Gemeinde sehr dankbar ist. Er stellte fest, das Dank der Arbeit des Vereins und der immer guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde in Kreuth ein Netz an Spazierwegen und sonstigen touristischen Einrichtungen entstanden ist, das sich wirklich sehen lassen kann. Auch heute profitieren wir noch von den Leistungen der Gründungsväter des Vereins und aller ihrer Nachfolger. Die Arbeit des Verkehrs- und Verschönerungsvereins war immer nachhaltig. Das heißt, der Verein hat nicht nur Infrastruktur geschaffen, sondern er schaut auch darauf, daß diese Infrastruktur unterhalten wird. Er denkt da z. B. an die vielen hundert Sitzbänke, die über die gesamt Gemeinde verteilt sind und regelmäßig erneuert und gepflegt werden. Die "arbeitende Fraktion" des Vereins ist jedes Jahr im Sommerhalbjahr unterwegs, um die Wege nach dem Winterhalbjahr zu säubern und zu reparieren.
In dem Zusammenhang bedankte er sich bei allen, die jetzt und in den vergangenen Jahren für den Verein gearbeitet haben. Ein Vergelt´s Gott sagte er auch den Vereinsmitgliedern, die mit ihren Beiträgen und Spenden die Arbeit des Vereins unterstützen und die durch ihre Mitgliedschaft zeigen, daß sie die Arbeit des Vereins wertschätzen.
Sepp dankte dem Verein und den Verantwortlichen für die stets gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde und für die vielen guten Initiativen und Anregungen und wünschte für die Zukunft alles Gute! Als Geschenk half die Gemeinde dem Verein bei der Finanzierung der Musik für den heutigen Festtag, damit die Vereinskasse geschont wurde.

Nun gratulierte der Oberwieser Klaus vom Vinzenziverein für alle Vereine und übergab ein Geldgeschenk. Auch die nichtanwesenden Vereine Burschen und Rodler beteiligten sich. Die Fußballer spendierten dazu noch ihre Verzehrgutscheine. Unser Hoffotograf, der Hörth Ludwig kam eifrig seiner Tätigkeit nach, vielen Dank für die vielen, schönen Bilder.

Nachdem die Reden geschwungen waren, wendeten sich die Festgäste dem leiblichen Wohl zu und ließen sich die Errungenschaften der Küche schmecken, dabei kam der Ratsch nicht zu kurz. Die Rottacher spielten bis 1 Uhr und die Harfenmusi bißl länger. Und so klang der Tag ruhig aus.

Es war ein schönes und beschauliches Fest und reichte einem im Stillen arbeitenden Verein zur Ehre!

Es gaben uns die Ehre:
Bürgermeister, Gemeinderat, Herzogin Helene in Bayern, Forstamt und Weißachaugenossenschaft
Trachtenverein d‘Hirschbergler mit Fahne
Trachtenverein d‘Leonhardstoana mit Fahne
Wolfsschluchtschützen mit Fahne
Schiclub
Vinzenziverein mit Fahne
Feuerwehr mit Fahne
Fußballer
Veteranen mit Fahne
Verschönerungsverein - Festverein